GeographInnen unterwegs am Dach der Welt (Tag 12)
Nach einem erholsamen Rasttag in Pokhara mit verschiedensten Freizeitaktivitäten wie Radfahren, Paragleiten oder Flanieren an der Lakeside sind wir gut erholt in den Tag gestartet. Am Programm stand ein Tagesausflug nach Kharapani, wo eine Mure bzw. Flut 2012 katastrophale Folgen für die Bevölkerung hatte.
Bei unserem ersten Halt befinden wir uns auf der Pokhara Formation und wie im Bild zu sehen ist, haben wir einen guten Ausblick auf die Ghachok Formation. Die ältere, stark verfestigte und durch tektonische Prozesse steiler gestellte Ghachok Formation ist durch Absenkung des Vorlandes in den unteren Bereichen durch die Pokhara Formation überlagert.
Die Fahrt mit den Jeeps ist aufgrund der typisch nepalischen Straßenverhältnisse sehr abenteuerlich. Aufgrund technischer Probleme eines Jeeps verzögert sich unsere Weiterfahrt nach Kharapani um etwa eine Stunde. Die Zeit nutzen wir für ein kleines Picknick, Sport und fachliche Gespräche.
In Kharapani angekommen wird uns bewusst, welches Ausmaß der Eis- bzw. Bergsturz von der Westseite des Annapurna IV am 05.05.2012 hatte. Im Bild sieht man ein Denkmal, welches an die 72 Menschen erinnert, die bei diesem Ereignis ums Leben kamen. Die hohe Anzahl der Opfer ist darauf zurückzuführen, dass dieses Event an einem Samstag (Feiertag in Nepal), an dem viele Personen an den dort befindlichen Hotsprings neben der Seti Khola picknickten, geschah.
Die äußerst junge Vegetation in diesem Bereich ist ein Beleg dafür, dass dieses Event noch nicht allzu lange her ist. Der Eis bzw. Bergsturz vermischte sich auf dem Weg ins Tal mit Wasser, Grob- und Feinmaterial. Im Bild sieht man eine Brücke in Kharapani. Der Wasserstand lag bei dem Ereignis 2012 mindestens 1 m darüber.
Bei einem Rundgang vor Ort diskutieren wir über die möglichen Folgen eines Erdbebens in dieser Region. Durch den starken Siedlungsdruck lebt ein Großteil der Bevölkerung in den unteren Terrassenlagen entlang der Flüsse, wo das Gefahrenpotential besonders hoch ist. Gefahrenzonenpläne sind jedoch nicht vorhanden. Glücklicherweise fand dort das letzte stärkere Erdbeben bereits im 16. Jahrhundert statt. Bei der Diskussion kamen wir zur Erkenntnis, dass ein Erdbeben mit einer vergleichbaren Stärke, wie jenes im Jahr 2015 im Kathmandu Tal, schlimme Folgen für die Region und die Stadt Pokhara hätte.
Zurück in Pokhara genießen wir noch die letzten Sonnenstrahlen an der Lakeside, ehe uns ein heftiges jedoch für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich heftiges Gewitter überraschte.
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